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Workation – Ein Erfahrungsbericht

Digital Signage ohne Playliste

Im Rahmen unseres Jubiläums haben wir uns selber beschenkt, und zwar steht jedem Teammitglied eine zweiwöchige Workation zu. Das heisst jede*r hat die Möglichkeit während zwei Wochen von einem x-beliebigen Ort auf der Welt zu arbeiten.

Manuel war der erste der vom Angebot gebraucht gemacht hat. Seine Erfahrungen hat er als Tagebuch zusammengefasst.

Wie es so geht, bin ich der Erste, der von diesem Angebot Gebrauch macht und ich kann schon vorab sagen, ich bin absolut begeistert.

Mein Konzept sah vor, dass ich die 2 Wochen auf zwei unterschiedliche «Digital Nomad Hotspots» in Asien aufteile und dies über das Wochenende der Zeitverschiebung lege, so dass sich einmal eine Zeitdifferenz von +5h (Chiang Mai) und +7h (Canggu, Bali) ausprobieren liess.

Nun aber zu meinen Erlebnissen:

Samstag 21.10
Ankunft in Chiang Mai, nach einem Nachtflug und nur 1.5h verspätet. Als Hotel hatte ich einen Standort im trendigen Niammen gewählt, dass gleichzeitig (als Back-up) ebenfalls ein Coworking anbot. Mein favorisierter Standort des Coworking wäre aber in der Altstadt gelegen. Erster Eindruck des Hotels.  – O.k. – als Coworking Plan B aber bisschen Etikettenschwindel (zum Glück hatte ich noch einen Plan C, denn ich bald gebrauchen würde…)

Nun gut, noch ziemlich erschlagen, verbrachte ich den Rest des Tages mit ein bisschen Sightseeing der Umgebung und der Altstadt, einem guten Koreanischen Abendessen und bald dann war nachschlafen angesagt.

Sonntag 22.10
Ich hatte mir vorgenommen, heute schon mal dem Coworking einen Besuch abzustatten, – sehr gute Idee…. Vor Ort stellte sich heraus, dass dieses für 2 Monate temporär geschlossen ist, keine Information auf der Website inklusive…. Also Plan C gezückt, eine ebenfalls professionelles Space in der Altstadt besucht, die Anmeldeformalitäten erledigt und mit gutem Gewissen in den Rest des Sonntags gestartet.

Was mir positiv auffällt, ist wie sich die App-onomics auf den Nahverkehr in Asien ausgewirkt hat. Ich habe mich gegen eine Rollermiete entschieden und dafür drei Apps (Grab, Gojek und Bluebird) heruntergeladen. Vorbei die Zeiten des mühsamen Feilschens und Suchens…

Einfach den Zielort in der App eingeben und innert Minuten bringt Dich nach Wunsch ein Roller oder Auto zum Spottpreis (CHf 1-2.- für 15 Minuten Drive) an den Zielort, Abrechnung inkl. Tip über die App.

Wie viele Male sollte ich noch kurz spontan ein Bier zum Sonnenuntergang nehmen und dafür schnell einen Trip an den Fluss/Meer buchen….

Der Sightseeingteil an diesem Sonntag beeinhaltete den Besuch des berühmten Sunday Night Marktes von Chiang Mai.

Montag 23.10
Nun also der grosse Tag. Montag ist unser Sitzungstag, für mich bedeutet das 4 Meetings, beginnend um 14:30 Lokalzeit bis ca 22:00 (nächste Woche dann 16:30 – 24:00) Nach einem «Mittagsschwumm» im Pool 😊 bin ich gegen 13:00 im Workspace und lege problemlos los… – was auffällt: Sehr gut besucht und alle Muckssmäuschenstil… so sehr, dass ich eingeschüchtert meinen Call in den Garten verlege… auch sehr schön…

Dienstag 24.10
Schon macht sich bisschen die Routine breit, obligater «Mittagsschwumm», Roller zum Workspace, den stillen aber inzwischen bekannten Gesichtern zugenickt und das Daily Business gestartet. Heute etwas reduziert, Marc der mich verdankenswerter Weise mit dem einscannen von neuen Dokumenten in der Schweiz unterstützt hat heute seinen freien Tag. Doch ich habe vorgesorgt und eine Liste mit lang liegen gebliebenen Pendenzen dabei. Wunderbar wie man mal ungestört abarbeiten kann 😊

Der nächste Sightseeign Event führt am Abend in die Chang Mai Night Safari, einen beeindruckenden Zoo wo man als Gast mittels Zug durch ein Freilaufgehege geführt wird.

Mittwoch 25.10
Diesmal am Morgen noch ein Besuch in der grossen Maya-Mall, die Currypasta – Vorräte für daheim müssen aufgefüllt werden….

Die Umgebung und Nachbarn im Coworking sind nun bekannt, viel Austausch findet noch immer nicht statt…. Immerhin, es ist ein buntes Volk aus allen Ecken des Westens, manche sind als Team da, andere machen Workation (aber länger 😊) wieder andere sind typische «Digital Nomads» und machen undurchsichtige Projekte…. Ich bin gespannt, ob der «Communityansatz» nächste Woche in Bali ein anderer ist. Das ist ja auch ein Ziel, Vergleiche ziehen zu können.

Sightseeing Heute ist das 3D Museum. Coole Bilder, die mit dem Besucher interagieren, sprich perfekt für Fotos mit verblüffenden Szenen…. Blöd nur, dass man mit Selfies nicht weit kommt, ein Fotograf wäre hilfreich… mein Fehler, da habe ich nicht viel überlegt.

Donnerstag 26.10
So schnell geht es, ein letztes Mal den «Mittagsschwumm», ein letztes Mal ins Coworking. Jetzt wo sich langsam alles eingespielt hat und effizienter wird, ist schon fertig.

Auf jeden Fall lässt sich als Nachteil von Workation sagen, dass man halt ein bisschen langsamer unterwegs ist und auch das Team zu Hause in der einen oder anderen Form Kompromisse machen und Unterstützung bitten muss. Als Vorteil ist sicher nicht zu unterschätzen, wie man konzentriert Themen abarbeiten kann und wie wirklich die Gedanken freier und kreativer werden…. Man muss es erleben.

Der abschliessende Sightseeing Event ist die Fahrt zum Sonnenuntergang zum Wat Phra That mit Aussicht auf die Stadt. Ein wunderschönes Stimmungsbild. Abschliessend noch kurz in die Bars von Niammen, aber morgen geht’s früh los zum Teil 2.

Freitag  27.10 / Samstag 28.10
Teil des Screenimage Workation Arrangements ist es, insgesamt 2 Halbtage für kulturelle Aktivitäten zur Verfügung zu haben. Ich habe diese am Freitag zusammen genommen, um am Freitag & Samstag einen Besuch des 3 Stunden und 762 Kurven entfernten Pai einbauen zu können. Pai war in den 60er und 70ern eine Drogenstadt, dann von der DEA ausgeräuchert und wurde nachher von Hippies und Aussteigern gekapert und ist jetzt ein Alternativer Ort in den Bergen des goldenen Dreiecks. Grund genug, mir das mal anzusehen.

Kurz gesagt, die knapp 30 Stunden genügen nicht, um den speziellen Groove und all die Sehenswürdigkeiten richtig aufzunehmen. Grossartig der Pai Canyon, die Bamboo Bridge oder einfach die Walking Street am Abend. Sicher auf meiner Bucket List für ein anderes Mal.

Sonntag 29.10
Grosser Reisetag! Abschied von Thailand

Zuerst mit der Billigairline nach Don Muang Bangkok, schliesslich mit einem 4 Stundenflug nach Bali. Erst gegen 23:00 treffe ich total erschöpft in meinem Hotel in Canggu ein.

Montag 30.10
Zum Glück ist die Zeitverschiebung nun bei 7 Stunden. Also muss ich erst um spätestens 17:30 beim Teammeeting zugeschaltet werden. Genug Zeit also mich einzurichten, vorzubereiten und sogar noch Wäsche zu waschen… Fazit: Bis kurz vor 24:00 in Calls zu stecken ist trotzdem hart, aber einmal pro Woche geht’s.

Dienstag 31.10
Wirklich interessant, hier ist ein ganz anderer Vibe in der Luft, die ein bisschen vermisste Kommunikation unter den Coworkern in Chiang Mai kommt hier nicht zu kurz. Interessant sind die verschiedenen Typen…. Die wirklichen Aussteiger die auf Gig-Economy machen sind aber irgendwie auch die Typen, die ein bisschen verzweifelt sind und bei denen es sich viel um Geld dreht. Am besten ist der Austausch mit anderen Workationern oder den Projekteams. Das tägliche Remote-Arbeiten geht persönlich nun auch sehr gut von Hand.

Heute Abend komme ich zum ersten Mal zu einem Feierabendbier am Strand 😊

Mittwoch 1.11
Feiertag in der Schweiz. Nicht hier. Aber Zeit für einen Ausflug zum aktiven Vulkan Batur, Sonnenaufgang über den Lavafeldern. Unglaublich! Aufstehen um 03:00, zurück um 12:00 Und ein weiterer Tag für effizientes Abarbeiten der Pendenzen, das nennt sich Programm ausgeschöpft (Aber kann nicht jeden Tag so laufen 😊) Weitere interessante Gespräche mit Belgiern, Australiern und UK. Wenn das thailändische Essen schon toll ist, ist das balinesische nochmal eine Stufe obendrauf.

Donnerstag 2.11
Jeden Morgen versuche ich ein anderes Cafe zum Morgenessen… und immer wieder werde ich von den Kreationen (Avocado mit pochiertem Ei…) überrascht. Die Auswahl ist unerschöpflich.

Vor der Arbeit versuche ich mich an meinen leider bescheidenen Surfskills

Die Arbeit macht dann richtig Spass. Der dreizehnte Monatslohn ist soweit zur Auszahlung vorbereitet… Einen nötigen externen Call für ein Optimierungsprojekt beschliesse ich aber auf nach der Rückkehr zu verlegen, hat auch keine Eile.

Freitag 3.11.
Definitiv letzter Arbeitstag. Leichte Wehmut. Nochmal guter Austausch und ein letztes Mal in den Coworking Space eigenen Pool (Ja, den habe ich bisher verschwiegen 😊 ).

Am Abend geht es noch ans Packen, ab Samstag fängt mit der Schifffahrt zur von allen Seiten empfohlenen Insel Nusa Penida noch eine Ferienwoche an.